Am Sonntag etwas länger geschlafen und dann vor der Entscheidung gestanden wohin noch mit diesem angebrochenen Tag. Schnell auf den Kaunertaler Gletscher gekurvt (allein da Manu nicht zum Aufstehen zu bewegen war) und Weißseespitz Nordwand begutachtet.
Da ich ja Regio-Card Besitzer bin, spare ich mir auch noch den Zustieg zur Wand und Quere direkt vom Skigebiet unter die Wand. Die erste Steilstufe kann gut mit Ski und Fellen überwunden werden. Der Schnee ist meist ein gerade so tragfähiger Harschdeckel. Die eigentliche Wand ist fast komplett Blank, doch es zieht eine dünne Schneespur (wahrscheinlich eingewehten Fußstapfen) in direkter Falllinie mitten durch die Wand. Das Klettern selbst ist reinster Genuss und so schmelzen die Höhenmeter dahin. Am Gipfel bläst teilweise ein kräftiger Wind so entschließe ich mich bald zur Abfahrt.
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Der erste flachere Teil lässt sich ganz gut auf gefrorenem Schnee fahren. Doch an der Schlüsselstelle ist die gesamte Wand eisig und nicht fahrbar. Ich umtrage die Ski über die Felsen neben der Eiswand in sehr rutschigem Schotter (besser mit Steigeisen) und schnalle mir in einer kleinen Schneeverwehung meine Ski wieder an. Noch ca. 10 steile Meter in extrem hart gefrorenem Schnee, dann wird’s endlich weicher. Mit einem Juchzer hänge ich Schwung gegen Schwung zuerst noch etwas zögerlich, doch schon bald werden die Schwünge immer weiter und zum Schluss ziehe ich mit „höllenspeed“ und 3 Schwüngen über die untere Steilstufe.
Für die Abfahrt sind derzeit sehr scharfe Kanten gefragt 😉 extrem anspruchsvoll.
Da die Bedingungen im Skigebiet sehr gut ausschauen entschließe mich zu einer Tourenabfahrt. Eine Gruppe Ski- und Snowboardfahrer ist gerade in den Hang eingefahren. Ich will ein wenig angeben und drope direkt in eine Rinne ein, mache 2 Schwünge und schon leg ich einen Vorwärtssalto hin. Ich entscheide mich dann dafür, dass ich heute doch zu müde bin und fahre heim.