Da es Morgen ab nach Kalymnos zum Klettern geht, wollen wir den frischen Pulver noch einmal genießen. Da der Lawinenlagebericht allerdings zur Vorsicht mahnt gehen wir den relativ flachen, aber wunderschön zum Schigebiet See herüber leuchtenden Rücken auf die Gamsbergspitze.
Über das Schigebiet erreichen wir bequem das Auffellplätzchen unter der Versingalpe. Leider ist der Schnee hier unten oberflächlich verharscht. Lea meinte aber bei einem Telefongespräch am Vorabend, weiter oben sollte es Ok sein. Das Wetter ist dafür heute wunderschön und so kosten wir jeden Meter aus.
Wie vorausgesagt wird der Schnee mit jedem Meter den wir höher steigen besser. Bei diesem Wetter sind wir hier natürlich nicht alleine am Berg. Irgendwie kommt heute aber trotzdem keine stressige Stimmung auf. Wenn wir eine Pause machen halten die anderen auch kurz auf ein Pläuschchen an und reihen sich dann vor uns in die Spur ein. Am Gipfel werden wir gleich auf einen selbstgebrannten Schnaps eingeladen, bevor wir uns zu einer kleinen Rastpause nieder lassen. Natürlich wird die Gegend gleich auf mögliche Ziele bei geringerer Lawinengefahr durchforstet.
Manu startet als erste die Abfahrt, doch schon nach einem Schwung höre ich nur Hoppala und Manu taucht mit dem Gesicht in den Schnee. Sogleich befreit sie sich jedoch vom kühlen Nass und schreit mir herauf, „Achtung Wechte!“ Die anderen Tourengeher necken mich noch ein wenig, „ ja, ja die Frauen vorschicken, gell“, bevor sie in ein erstauntes, „wow de isch ja schnell“, über gehen. Ich springe über die Wechte in den Hang und genieße erst mal den Geschwindigkeitsrausch. Etwas weiter unten soll Manu von mir ein Foto machen, leider gibt es ein Missverständnis bezüglich des Fotoshooting Ortes und so fährt Manu den ganzen Hang auf der Suche nach dem von mir bezeichnetem Platz ab. Irgendwann fahre ich ihr nach. Da sie keine schöne Linie in den wirklich perfekten Hang zeichnen konnte, sie versuchte ja immer den von mir beschriebenen Platz zu finden, war sie echt grantig. Also entscheiden wir uns in See noch ein wenig freeriden zu gehen, damit ihr Pulverdurst zumindest ein wenig gestillt werden kann.
Die Spur ist nicht ganz dieselbe. Aber die Bäume sind die gleichen. Wir hatten zwei wahnsinnig gute Tage in See!
Derweilen liebe Grüße
Flo