Eine Tour die schon lange in meinem Kopf herum spuckt ist die Schitour mit Tunneldurchquerung auf den Gsallkopf. Doch nicht nur ich habe diese Tour im Auge und so nehmen wir mit dem Alpinteam des Alpenvereins Hohe Munde diesen Gipfel in unser Jahresprogramm auf. Die Organisation übernehmen Birgit und ich und so werden Führerliteratur, Karten und das Internet genauestens durchstöbert. Scheinbar sind nicht nur wir von diesem Ziel fasziniert und so melden sich 11 Teilnehmer an.
Im Kaunertal angekommen schicken wir unsere Vorhut gleich einmal einige Höhenmeter tiefer auf den Weg, Josef wäre mit 1700 Höhenmeter Spurarbeit doch nicht ausgelastet. Als wir unseren Irrtum bemerken sind besagte Personen schon außer Rufweite. Der Rest der Truppe besteigt noch einmal die Fahrzeuge und so starten wir vom gleichem Ausgangspunkt wie damals zum Stupfarri Köpfl. Dank einer vorausgehenden Gruppe finden wir den Stolleneingang sofort und so legen wir hier die erste Rast ein. Bevor es in den 1 Kilometer langen Bewässerungsstollen geht werden die Stirnlampen angeknipst. Die ersten 20 Meter müssen wir auf unseren Knien kriechen, danach erhöht sich der Stollen ein wenig und nach gut 200 Meter können wir endlich wieder aufrecht gehen. Der vereiste Ausgang stellt dann noch eine kleinere Hürde dar, doch mit gegenseitiger Hilfe meistern wir auch diese bravourös. Kaum verlassen wir die finstere Unterwelt eröffnet sich uns ein Schitourenparadies. Einsame Hochtäler weisen eine perfekte Neigung für lang gezogene Schwünge auf und dazwischen eingelagerte Steilstufen lassen sowohl im Aufstieg als auch bei der Abfahrt den Puls kurz immer wieder etwas höher schnellen. Mit jeder Stufe ändert sich die Topografie und je weiter wir das tief eingeschnittene Almgelände zurück lassen umso mehr nähern wir uns einer wild zerrissenen Hochgebirgslandschaft.
Die letzten Meter zur Schulter legen wir dann stapfend zurück. Der extrem steile Gipfelaufbau ist mit Triebschnee gefüllt, also begraben wir unsere Gipfelambitionen und geben uns mit dem Schidepot zufrieden. Bis zum Tunnel genießen wir den wunderbaren Pulverschnee und nur die letzten paar Schwünge vor dem Parkplatz legen wir im perfekten Firn zurück.