Falscher Kogel / Direkte Nordwand (V+)

Adrian hat endlich seinen Uni Stress vorbei und kann wieder einmal klettern gehen. Da wir am Samstag Abend Fahmis und Johnnys „Nicht 60er“ ein wenig feiern, fällt unsere Wahl auf die Falscher Kogel Nordwand. Das Hahntennjoch ist von Telfs mit dem Auto relativ schnell erreichbar und vom Joch ist der Einstieg zur Tour noch ca. 45min entfernt. Das Wetter scheint perfekt und so steigen wir frohgemutes über die Wanderwegautobahn zum Steinjöchl. Einige aufziehende Wolken und auch eine andere Seilschaft die umdreht, können unseren Tatendrang nicht stoppen. Da ich bereits vor ein paar Wochen mit Manu die erste Seillänge geklettert bin, Manu ist diese Seillänge damals bei starker Nässe vorgestiegen, ich traute mir die 2. Seillänge so nass dann allerdings nicht mehr zu und so sind wir den trockeneren Rampenweg geklettert, übernehme ich den 1. Vorstieg. Trocken ist diese Seillänge ein richtiger Genuss, gierig schluckt der Riss meine Friends, und das ausspreizen gefällt mir heute richtig gut.



Am ersten Stand kommt dann ein etwas frischerer Wind auf und Regenwolken verschlingen die ersten Berge um uns herum.

Da laut Topo der nächste Stand auch einen Bohrhaken haben dürfte lassen wir uns allerdings nicht entmutigen und Adrian klettert vor Genuss immer wieder juchzend die nächste Seillänge. Am Stand angekommen schreit er nur herunter: „Simon, i glab es fangt an regnen“. Ich antworte ihm nur: „Des merk i a, aber tua amol weiter, bevor der ganze Fels nass ist.“ Bei ihm angekommen checken wir noch mal kurz die Lage, der Fels ist zwar noch nicht komplett nass, wir sind allerdings inzwischen von Regenschleiern eingeschlossen. Also einen Karabiner geopfert, wird bei Adrians uralt Expressschlingen eh langsam an der Zeit die auszutauschen 😉 und abgeseilt.

Kaum hängt sich Adrian ins Seil fängt es wie aus Kübeln an zu schütten. Zu unserem Glück reichen die 60m Seile bis zum Boden und so signalisiert Adrian mir, dass ich nachkommen kann.

Kaum berühre ich den Boden wird der Regen wieder schwächer. Da die Wand inzwischen aber fetznass ist und heute nicht mehr trocknen dürfte treten wir den Rückweg an. Nur um uns zu ärgern präsentiert sich der Falsche Kogel vom Steinjöchl noch einmal in strahlendem Sonnenschein.

Da die Südseite inzwischen aufgetrocknet ist versuchen wir uns noch in den Sportkletterrouten die an der Südflanke des Falschen Kogel sind. Irgendwie ist unsere Motivation heute allerdings nicht gerade sehr hoch und so treten wir bald die Heimreise an.
Ich beschließe für diese schöne Tour mir einen dritten Anlauf aufzusparen.

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